Ensemble FisFüz

Es ist ein musikalisches Fest der Einfachheit und der Lebensfreude, der Melancholie und Toleranz. Denn hier werden Vorurteile und Klischees hinweg gefegt. Stattdessen herrscht ein Geist der Aufgeschlossenheit und Aufklärung, werden durch die Musik Brücken gebaut. Über alle Gräben hinweg. Von Ost nach, West. Von Nord nach Süd. (Jazzthing)

Musiker

Annette Maye: Klarinette, Es- und -Bassklarinette
Murat Coskun: Rahmentrommeln, Percussion
Gürkan Balkan: Oud, Gitarre, Vocal

Genre

Weltmusik, Jazz

Projekte

Ihr Anblick ist so anziehend, so vielschichtig und farbenprächtig, dass sie den Menschen seit Jahrhunderten verzaubert: Die Tulpe, auf Türkisch Lale, wuchs ursprünglich wild in den asiatischen Steppen, bevor sie nach Anatolien gebracht wurde und ihren Weg schließlich nach Europa fand. Nicht nur dort erlag man dem Reiz der Blume: Tulpen waren zeitweise wertvoller als Juwelen und wurden als absolut exotische Kostbarkeiten gehandelt.

„Mozarts Entführung aus dem Serail in ungewohnt neuem Gewand, verwoben mit türkischer Musik aus osmanischer Zeit“ – so lässt sich das “Klassik”- Programm des umjubelten oriental-chamber-Jazz Trios beschreiben. Bereits erfolgreich auf wichtigen Bühnen vertreten (2011 beim Mozartfest in Würzburg oder in symphonischer Besetzung im Festspielhaus St. Pölten) und von Publikum und Presse gleichermaßen gefeiert,

Stellen wir uns vor, der junge Mozart wäre nach Istanbul gereist und hätte von dort heimlich zwei Musiker vom Hofe des Sultans nach Wien mitgebracht. Die beiden hätte er mit einer preußischen Klarinettistin bekannt gemacht und, schwups, wäre eine ganz andere Version seiner bekannten Oper „Die Entführung aus dem Serail“ entstanden. Wie das Ergebnis geklungen hätte, hat sich das deutsch-türkische Weltmusik-Trio Ensemble FisFüz überlegt und lädt kleine und große Zuhörer zu einer spannenden Begegnung mit Mozart und der osmanischen Musik ein.

Nationalität

Deutsch, Türkisches Trio

Kulturelle Einflüsse

Reizvolle Begegnung zwischen Europa und Asien.

Diskografie

Ensemble Fis Füz

Über FisFüz

20 Jahre sind eine lange Zeit. Und so präsentierte das deutsch-türkische Trio ensemble FisFüz  anlässlich seines 20-jährigen Bühnenjubiläums im Jahr 2016 das Album “BONSAI – 20 years of oriental jazz”. Doch für FisFüz – das sind Annette Maye (Klarinette, Bassklarinette), Gürkan Balkan (Ud, Gitarre, Gesang) und Murat Coskun (Rahmentrommeln, Perkussion) – war dies einfach nur ein weiterer Meilenstein auf ihrer faszinierenden musikalischen Reise.
In mittlerweile mehr als zwei Jahrzehnten gemeinsamen Schaffens hat das in Freiburg gegründete und preisgekrönte Oriental Jazz Trio eine individuelle Tonsprache entwickelt, die zu einem unverwechselbaren Sound geworden ist   – mit Klarinette, Ud und Perkussion, im Zusammenspiel fast zum Klang eines einzigen Instruments verschmolzen. Hierbei verknüpfen die drei Musiker*innen mit selbstverständlicher Leichtigkeit orientalische Klangfarben mit der Eigenart moderner Skalen. Die Traditionen aus dem gesamten Mittelmeerraum dienen als Fundus: Spanisches, Italienisches, Jüdisches, Nahöstliches und Nordafrikanisches fließt zusammen mit Jazz, alt und neu verschmelzen zum “oriental chamber jazz”.

Dass sie sich nicht nur auf eine Stilistik beschränken,  haben die Drei in den vergangenen Dekaden zu Genüge bewiesen: Mit größter Leichtigkeit und einer leidenschaftlichen Liebe zum Instrument durchstreifen FisFüz in ihren Eigenkompositionen über den Bosporus kommend den gesamten Mittelmeerraum bis nach Andalusien, gelangen vom Sudan über Korea bis in die Weiten Persiens und machen gelungene Ausflüge in die Klassik und Barockmusik.

Quertaktige Grooves, schmissiger Klezmer, bluesige Momente, Musiktraditionen aus der Türkei und dem Balkan – sie alle treffen bei Klarinettistin Annette Maye, Oudspieler und Gitarrist Gürkan Balkan und Schlagwerker Murat Cockun auf jazzige Improvisationen. In der ganzen Welt haben FisFüz schon gespielt (…) Global ist auch ihr Sound. Und nach wie vor zeitlos gut, wie “Bonsai” deutlich macht (Jazzthing).

2014 veröffentlichten sie das Album “Mozart im Morgenland“, gewissermaßen Mozarts Entführung aus dem Serail in ungewohnt neuem Gewand, verwoben mit türkischer Musik aus osmanischer Zeit. Die Presse zeigte sich begeistert von der Lautmalerei des virtuosen Trios: FisFüz erzählen mit ihrer Tondichtung Geschichten vom blauen Teppich, den Gerüchen und Klängen der Stadt Istanbul oder der Schlangenbeschwörung der Klapperschlange „The Rattle Snake“ (Literarische Gesellschaft St. Pölten).

Das Ensemble hat in der Vergangenheit immer wieder auch musikalische Gäste eingeladen – so zum Beispiel Giora Feidman (Israel), Michel Godard (Frankreich), Ramesh Shotham (Indien), Mehmet Akatay (Türkei), das Ensemble Noreum Machi (Südkorea), die Freiburger Spielleyt (Deutschland), das Tonkünstler-Orchester (Österreich) oder das Philharmonische Orchester Freiburg (Deutschland). Mit Gianluigi Trovesi, dem weltberühmten Doyen der Klarinette aus Bergamo, nahm FisFüz 2012 das Album „Papillons“ auf – und besang die wundersam-fremden Falter in all ihrer Pracht, Zartheit und Komplexität. Denn was für diese gilt, trifft auch auf die Weltmusik der Virtuosen zu. Zu einem ganz eigenen Sound verschmelzen sie Orient und Okzident, den Norden und das Mediterrane: volkstümliche Melodien vom Mittelmeer mit Klezmer und Latino, Klassik und Swing, Alter Musik und Avantgarde, ungerade türkische Hinke- mit italienischen Tanzrhythmen, Jazzphrasierung mit der melismatischen Melodik des Bosporus, vollmundige Klarinettenklänge mit dem warmen Timbre der morgenländischen Kurzhalslaute Ud und dem wilden Puls der Rahmentrommeln.

Herrlich passend beschreibt das amerikanische Downbeat Magazine die intellektuelle und gleichermaßen irdische Anziehungskraft des Trios: This mixture of swing, klezmer, folk, classical and world music appeals equally to a listener’s intellect (“Hmm, that’s an intriguing instrumental combination”) and feet (“Let’s dance!”). 

Mit seinem neuesten Album “Lale – Colours of Eurasia” beweist ensemble FisFüz, dass es immer noch unentdeckte Klangschätze auf unserer Landkarte zu entdecken gibt: die Spuren der Tulpe nachzeichnend, spüren die drei Musiker nach Melodien, Rhythmen und faszinierenden Komponisten unterschiedlicher Zeitepochen – vom Balkan über Kleinasien bis nach Aserbaidschan und Kasachstan. Während sich die pulsierenden Rhythmen nomadischer Reitervölker mit orientalisch anmutenden Melodien, virtuosen Improvisationen und westlichen Harmonien verbinden, entblättert sich Lale in all ihrem Facettenreichtum.

 Es scheint ganz so, als seien der Schaffenskraft und Originalität des Trios noch lange keine Grenzen gesetzt – für noch mehr Klänge voller Lebensfreude, Exotik und Wärme (Waldeckische Landesleitung).

Impressionen