Renaud García-Fons

„Das gibt es nicht gar zu oft, dass einem nach wenigen Tönen schon das Herz aufgeht und dieses Gefühl anhält – je länger, je lieber.“ (Jazzthing über “Silk Moon”)

Musiker

Kontrabassist

Genre

Weltmusik, klassische Kammermusik

Projekte

Renaud Garcia Fons ist ein Pilger, der auf seinem Weg die Klänge aufsammelt und sie konserviert, archiviert, behütet und sie bei passender Gelegenheit wieder freisetzt (JAZZ PODIUM)

Mit dem neuen Projekt “Le Souffle des Cordes” (der Hauch von Saiten) geht Garcia-Fons noch einen Schritt weiter in der Begegnung von klassischen und traditionellen Instrumenten und bringt Streichinstrumente aus verschiedenen Regionen der Welt zusammen. Das Repertoire, komponiert von Garcia-Fons und gespielt in achtköpfiger Besetzung, vereint osmanische und nahöstliche Musik, Flamenco-Rhythmen sowie westliche Kammermusik.

Von Barock zu Orient: Renaud Garcia-Fons und Claire Antonini neues Duo-Projekt!

Claire Antonini: Laute und Theorbe
Renaud Garcia-Fons: Fünfsaitiger Kontrabass

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Zwei Musiker, ein Duo und ein gemeinsames Bestreben: Der musikalischen Begegnung von Orient und Okzident und ganz besonders der Barockmusik eine neue Ausdrucksweise einzuhauchen.

Claire Antonini und Renaud Garcia-Fons verbindet eine ungewöhnliche musikalische Laufbahn: Während Antonini neben der barocken Laute ebenso auf Theorbe, der iranischen Tar oder der kurdischen Tanbur brilliert, hat Garcia-Fons über die Jahre eine einzigartige Klangsprache auf seinem fünfsaitigen Kontrabass entwickelt: Eine musikalische Verbindung von Orient und Okzident, die vielschichtig und farbenfroh schillert.

Die beiden Ausnahmeinstrumentalisten, die sowohl in der Jazzszene, als auch in der Alten Musik und Weltmusik große Namen sind, stehen immer wieder gemeinsam auf den internationalen Bühnen: Der Oper in Lyon, der Met in New York oder beim Festival Elmau in Deutschland. Zu hören gibt es eine elegante Fusion von Barockem (Kapsberger, Chambonnières, Vieux Gauthier) sowie kurdischen und persischen Elementen und Renaud Garcia-Fons’ Eigenkompositionen. Diese neuen, ungehörten Verbindungen zwischen den einzelnen Meisterstücken sind auf dem aktuellen Album FARANGI zu hören und gerne live wunderbar erlebbar.

Renaud Garcia-Fons: 5-seitiger Kontrabass
David Venitucci: Akkordeon
Stephan Caracci: Vibraphone, Drums

Renaud Garcia-Fons, 5-seitiger Kontrabass und
Derya Türkan – Kemence aus Istanbul

Duo mit dem fantastischen Pianisten/Komponist Dorantes

Die Abendteuer des Prinzen Achmed – der erste abendfüllende Animationsfilm der Filmgeschichte führt in die Schattenwelt aus “Tausendundeiner Nacht”. Renaud Garcia-Fons hat für dieses Projekt eine von Flameco und orientalische Melodik inspirierte Musik geschrieben.

Nationalität

Franzose, spanischer Herkunft

Kulturelle Einflüsse

Klassische wie traditionelle Elemente aus verschiedenen Regionen der Welt, osmanische, nahöstliche Einflüsse, Flamenco-Rhythmen, Jazz 

Diskografie

Renaud García-Fons
Silk Moon
Renaud García-Fons
Renaud García-Fons
Renaud García-Fons

Über Renaud García-Fons

Der „Paganini des Kontrabass“, Renaud García-Fons, zählt zu den außergewöhnlichsten Musikern der Jazz- und Weltmusikszene. Als einer der virtuosesten Kontrabassisten der Gegenwart übertrifft der Franzose spanischer Herkunft „auf dem Fünfsaiter […] alles, was im Jazz bis dato ‚con arco‘ auf dem Kontrabass möglich schien“, lobte Martin Kunzler bereits in der 2002er Ausgabe des Jazz-Lexikons.

García-Fons verfügt auch in höchsten Lagen über eine perfekte Intonation: Sein Anspruch, im Grunde „auf dem Bass singen” zu wollen, ließ ihn eine beispiellose Virtuosität erlangen und zur Weltspitze aufsteigen. Ein herkömmlicher Kontrabass genügte seinen Ansprüchen hierfür bald nicht mehr: „Schon früh fügte ich eine hohe fünfte Saite hinzu“, erläutert der Ausnahmemusiker, „um den Tonumfang zu vervollständigen. Und zwar, ohne dabei den authentischen Klang zu riskieren.“ Die Beziehung, die Renaud García-Fons zu seinem Instrument pflegt, ist geradezu symbiotisch: „Im Alter von 16 Jahren begann ich mit dem Kontrabass. Es war wie ein Blitzschlag!“, erinnert er sich an seinen ersten Kontakt zum Bass. „Und ab diesem Moment hatte ich sowohl die Absicht, als auch eine immense Freude daran, diesem Instrument eine solistische Stimme zu geben.“ Seine musikalische Suche ließ ihn mit neuen Klängen experimentieren, zuerst im Jazz beim Ensemble des Trompeters Roger Guérin, dann im Orchestre des Contrebasses von 1987 bis 1993, und schließlich im Orchestre National de Jazz unter der Leitung von Claude Barthélémy. Auch die Flamenco-Tradition fasziniert ihn bis heute. So erhielt er 2010 – als erster Kontrabassist überhaupt – den prestigeträchtigen Giraddillo de Oro, vergeben von der Bienal de Flamenco de Sevilla. Daneben wurde er 2009 mit dem Solo Performing Award der International Society of Bassists (USA) ausgezeichnet, und im selben Jahr vom Montreal Jazz Festival (Canada) mit einer Carte Blanche geehrt – auf drei Konzerten konnte er sich mit drei Ensembles seiner Wahl vorstellen. 2010 durfte er sich über den deutschen Echo Jazz-Preis in der Kategorie Bester Internationaler Instrumentalist (Kategorie Kontrabass) für sein Album „La Línea del Sur“ freuen, ebenso 2012 für sein Album „Méditerranées“. Für die 2013 erschienene DVD-CD „Solo – the Marcevol Concert“, erhielt er u.a. den Preis der Deutschen Schallplatten Kritik.

Daneben komponierte er 2011 im Auftrag des Kurt-Weill-Festivals die Musik zu dem legendären Silhouettenfilm „Die Abenteuer des Prinzen Achmed“ und arbeitet an einer Bühnenmusik für „Carmen“. Seine Karriere in der internationalen Szene auf den größten Jazzfestivals und seine musikalischen Begegnungen in der Welt bilden die Grundlage für seine eigenen Kreationen, in denen er mit großer Musikalität die technischen Möglichkeiten seines Instruments erweitert und die „unüberwindlichen Grenzen“ der verschiedenartigen Musik überwindet: „Meine Einflüsse erstrecken sich von diversen Richtungen traditioneller Musik bis zur Klassik. Ich habe das tiefe Empfinden, dass es nur eine Musik gibt. Die Musik ist wie ein Diamant und jede ihrer Facetten nur eine andere Brechung des Lichtes in diesem Stein. Zwischen allen Musikkulturen bestehen Brücken.“

Dabei hat sich die Bandbreite der musikalischen Interessen des Bassisten über die Jahre immer wieder verändert und erweitert. Von syrischer Musik über den Flamenco und andalusische Weltmusik nimmt García-Fons Strömungen der verschiedensten Richtungen in sein Schaffen auf und kehrt dabei doch immer wieder zum Jazz zurück. Bei seinen musikalisch variierenden Aktivitäten setzt García-Fons auf personelle Konstanz: Über viele Jahre Bestand hat sein festes Trio mit den Percussionisten Pascal Rollando/Negrito Trasante und dem Flamenco-Gitarristen Antonio Ruiz. Auch mit dem Akkordeonisten Jean-Louis Matinier arbeitete er immer wieder zusammen, neben weiteren illustren Namen wie Dhafer Youssef, Michel Godard oder Kudsi Erguner.

Der Erfolg seiner musikalischen Zusammenarbeiten kann sich sehen lassen:  2017 durfte sich Garcia-Fons mit seinem Trio-Programm „Revoir Paris“ nicht nur über den prestigeträchtigen BMW Welt Jazz Award, sondern auch über den Publikumspreis der Konzertreihe freuen. Die Fachjury urteilte: „Ein Glücksfall ist es, wenn einzigartige Virtuosität am Kontrabass ganz im Dienst eines alle Sinne bewegenden musikalischen Porträts gestellt wird. Wie bei Renaud Garcia-Fons‘ schillernder Hommage an seine Heimatstadt Paris. Da geht es mal lyrisch filigran, mal mit packender Wucht – und nicht zuletzt mit einem stupenden Bogenspiel, das auch klassische Musiker nicht besser beherrschen – quer durch die musikalischen Epochen, typischen Stile und Gemütslagen der französischen Kapitale.“

Aber auch im Tonstudio überzeugt Garcia-Fons‘ unermüdlicher Schaffens- und Innovationsgeist. So veröffentlichte er seit 1992 sechzehn Alben, zuletzt „La Vie Devant Soi“ (2017) und „Farangi – Du Baroque à l‘Orient” (2019), eine Zusammenarbeit mit der kongenialen Claire Antonini. Sein Publikum entführt der Bassist dabei jedes Mal an neue, unentdeckte Orte: „Ich habe immer daran gearbeitet, Musik ohne Abgrenzungen, oder Grenzen im Stil zu erschaffen, eine Musik, […] die eine imaginäre Reise zwischen dem endlosen Raum und der Zeit zurücklegt.“

Für 2021 wartet bereits ein neues Projekt: „Le Souffle des Cordes“ (‚der Hauch von Saiten‘) geht noch einen Schritt weiter in der Begegnung von klassischen und traditionellen Instrumenten und bringt Streichinstrumente aus verschiedenen Regionen der Welt zusammen. Das Repertoire, komponiert von Garcia-Fons und gespielt in achtköpfiger Besetzung, vereint osmanische und nahöstliche Musik, Flamenco-Rhythmen, sowie westliche Kammermusik. Über allem schwebt der Kontrabass als eigenständiges Soloinstrument und Brückenbauer zwischen den vielfältigen Klangfarben.

Impressionen